Der leise Geschichtenerzähler - Ex-Genesis-Sänger RAY WILSON überrascht mit einem introspektiven Folkalbum

23. Mai 2016

Ray Wilson

Seit über zwanzig Jahren ist Ray Wilson (47) nun schon unterwegs, hat Grunge, Rock, Prog und Folkpop gespielt. Seiner Liebe zu reduzierten Klängen hat der Schotte bei seinen Konzerten schon häufiger gefrönt. Auf „Song For A Friend“ erfindet er sich als introspektiver Storyteller in der Folktradition der Siebziger neu.

eclipsed: Dein neues Album ist sehr ruhig und zurückhaltend. Wieso hast du diesen Folkzugang gewählt?

Ray Wilson: Eigentlich wollten Uwe Metzler, mein Gitarrist und Songwriter, und ich ein neues Stiltskin-Album machen, also sehr rockig und bombastisch. Als wir vier oder fünf Songs aufgenommen hatten, merkten wir aber, dass es irgendwie nicht so hinhaute. Ich wollte etwas Ruhigeres ausprobieren, das an meine frühen Soloshows erinnerte. Und das hat dann funktioniert.

eclipsed: Im Booklet bezeichnest du die neuen Songs als vertonte Kurzgeschichten…

Wilson: Ich würde das für alle meine Songs in Anspruch nehmen. Ich bin ein Geschichtenerzähler, ich erzähle bei meinen Konzerten viel zwischen den Stücken, aber eben auch in den Stücken. Nur, wenn du einen bombastischen Rocksong hast, hören die Leute nicht so auf den Text. Wenn die Stücke allerdings ruhig und zurückhaltend arrangiert sind, beginnt man sich automatisch mit dem Text zu beschäftigen. Ich würde nicht sagen, dass ich anders geschrieben habe als sonst, aber die Wahrnehmung ist eine andere.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 181 (Juni 2016).