OKTA LOGUE - Mit einem Fuß im Neuland

20. April 2016

Okta Logue

Woanders hingezogen hat es Okta Logue nie. Der bandeigene Workspace im südhessischen Griesheim bei Darmstadt dient verlässlich als kreatives Labor für eine erfreulich moderne Lesart von Psychedelic Rock. Im Büro ihres Berliner Labels erzählen Sänger Benno Herz und Gitarrist Philip Meloi gut gelaunt über die Entstehung ihres dritten Albums „Diamonds And Despair“.

eclipsed: Wenn man eure Musik hört, denkt man an Wellen, Surfen, West-Coast-Feeling. Auf eine Band aus Hessen würden dabei die wenigsten tippen...

Benno Herz: Eine schöne Assoziation, wir mögen definitiv Kalifornien, Sixties-Surfsound und den damit verbundenen Lifestyle – der zugegeben fern ist von unserem Leben in Frankfurt oder Darmstadt.

eclipsed: Amerika kennt ihr bereits recht gut, ihr wart dort zweimal auf Tour. Das ist immer noch sehr ungewöhnlich für deutsche Bands.

Herz: Klar, das ist was Besonderes für jede Band! Als wir 2008 in unserem Proberaum in Griesheim bei Darmstadt anfingen, zwanzigminütige Lieder zusammenzubauen, dachte keiner daran, dass wir irgendwann so eine Plattform haben oder in San Francisco spielen würden. Es war aber ein organischer Prozess, es hat uns ja nicht wie ein Lkw getroffen. Unsere US-Tourneen 2013 und 2014 waren super aufregend und toll, auch für uns als Freunde und Menschen. Es ist schon das „große Amerika“, und wir waren gespannt, wie uns die Leute aufnehmen: eine deutsche Band, mit dieser Art Musik, auf Englisch.

eclipsed: Ist klassischer Americana-Sound Teil eurer musikalischen DNA? Auf dem neuen Album klingen oft Slide-Gitarren an und eine Entspanntheit, wie man sie von Chillern wie Tom Petty oder The War On Drugs kennt.

Philip Meloi: The War On Drugs sind großartig, ihr aktuelles Album hat uns alle ziemlich geflasht! Unser Song „Distance“ ist so etwas wie eine Hommage, wir hatten Lust, diese Klangwelt mal zu erkunden und mit unseren Elementen zu verknüpfen.

Herz: Generell ist amerikanische Popkultur eine große Inspiration. Damit sind wir alle aufgewachsen – von Dylan bis Francis-Ford-Coppola-Filme ist es ein riesiger kultureller Einfluss. Auch die Weite des Landes hat natürlich seine Faszination.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 180 (Mai 2016).