Theodore denkt während des Komponierens nie darüber nach, was seine Zuhörer erwartet, wenn sie seine Musik zu hören bekommen. „Ich spiele drauflos, wenn ich eine Idee im Kopf habe“, so der 24-jährige Grieche, „und in diesen Momenten geht es ausschließlich darum, Atmosphäre zu erzeugen. Mit klassischer Popmusik habe ich es nicht so. Mein Stoff ist eher theatralisch oder cineastisch. Drei-Minuten-Radiostücke sind nichts für mich.“ „It Is But It’s Not“ lautet der kryptische Titel des ersten „richtigen“ Albums des Athener Wunderkinds, nachdem es 2012 das ausschließlich digital erschienene Fragmentwerk „7“ in die Welt geworfen hatte. „Das war ein Testballon“, erklärt der bärtige Mann, „um zu sehen, wo mit 20 mein musikalischer Stellenwert liegt. Mit meiner aktuellen Platte bin ich einen großen Schritt weiter, ich sehe sie als meine erste wahre künstlerische Visitenkarte für die Welt an.“
Der junge Multiinstrumentalist – Theodore spielt Keyboards, Saxofon, Gitarre und Glockenspiel – ist ein Phänomen, ein „Mozart des digitalen Zeitalters“, wie er in der griechischen Presse überschwänglich bezeichnet wird. Ach ja, nicht vergessen werden sollte, dass der Jungspund auch mit dem griechischen Nationalinstrument Busuki umzugehen versteht. „Darauf zu spielen ist mir ein echtes Anliegen“, schwärmt der introvertierte Mann, „ich liebe es, auf diesem Teil zu zupfen. Meine Mutter hat mich damit infiziert, weil sie mir schon als kleinem Jungen viel von ihrem einmaligen Klang vorgeschwärmt hat. Der ist einzigartig. Ich bin zwar überzeugter Kosmopolit, aber den kann ich nur repräsentieren, wenn ich mich in der künstlerischen Tradition meiner Heimat zuhause fühle. Jetzt gibt es also Progrock auf der Busuki.“ Prog ist in der Tat die große Leidenschaft des Theodore, der seinen Nachnamen nicht verraten will, weil „der mit meiner Arbeit nichts zu tun hat“.
Nebenbei bedient er sich noch bei jeder Menge anderer Inspirationsquellen: Ambient, Minimal Music, Artrock, moderne Klassik. „Und über allem schwebt mein Landsmann Vangelis. Sein Sound hat griechische Wurzeln. Und schwebt gleichzeitig jenseits von dieser Welt. Ich möchte unbedingt in seine Fußstapfen treten.“
* * * Michael Fuchs-Gamböck
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